Piero Dorazio, geb. 1927 in Rom, legte bei seiner Arbeit ungeachtet aller Offenheit gegenüber neuen Anregungen und Einflüssen großen Wert auf eine stringente Komposition und unterschied sich damit deutlich von den Malern des Informel. Obwohl sein Schaffen stets von einer unbestechlichen Geometrie durchwirkt war, gelang Piero Dorazio durch die geschickte Führung von Licht und Farben eine unvergleichliche Lebendigkeit der an sich starren Struktur. Ungeachtet seiner Entdeckungsfreude und Reiselust fand er schon 1974 in einem verlassenen Kloster in Umbrien eine Heimat, in der er die notwendige Muße fand, um seine künstlerischen Ideen zu verwirklichen. Regelmäßig nahm er außerdem Aufenthalt auf der Insel Rhodos, deren besondere Lichtstimmung ihm als wichtige Anregung für viele Gemälde diente. Piero Dorazio nahm zweimal in Folge an der Documenta in Kassel teil und erhielt 1961 den Prix Kandinsky. Piero Dorazio starb am 17. Mai 2005 in Perugia, Umbrien.